10. Mai 2017: Kleine Goldwingtour in der Zentralschweiz

Herrlich, dieser Morgen. Normalerweise gehe ich am Mittwochmorgen immer ins Fitness und danach einen Saunagang Schwitzen. Eigentlich ist doch heute Outdoorwetter: Töfffahren und fischen. Das tönt besser. Der Twizy fällt ausser Konkurrenz. Der Zeitaufwand fürs“Strom tanken“ ist mir dann doch etwas zu lang.
Welche Pässe in der Nähe sind schon offen? Und dazu noch reizvoll zu fahren? Relativ schnell finde ich eine kleine Rundtour: Glaubenbielen und Glaubenberg. Doch, wie fahre ich sie an? Es gibt drei Möglichkeiten: Seelisbergertunnel, Fähre oder Stadt Luzern. Luzern mit seinen Staus und Verkehrsbehinderungen reizen mich gar nicht. Also, auf nach Brunnen und dort entscheiden. Vor der Abfahrt muss der Routenplaner auf dem Navi meinen Wünschen angepasst werden. Aber auch die Musik muss passen. Es wird Illgauer Volksmusik laufen.

In Brunnen entschliesse ich mich dann für eine Fahrt durch den Seelisbergertunnel. Ich weiss nämlich nicht, ob und wann die Fähre von Gersau nach Beckenried fährt. Da ich eh an Beckenried vorbeifahre, schaue ich mir dann den Fahrplan an und verlade einfach auf der Rückfahrt. Die Axenstrasse ist erstaunlich wenig befahren. Haben sich alle wegen meines Fahrstils in Sicherheit gebracht ?
In Beckenried sehe ich dann, dass die Fähre so ca. jede Stunde fährt. Ideal. Hier irgendwo muss doch der Treffpunkt vom 27. Mai für die Wavetrophy sein? Ist es das ehemalige Hotel Postillon? Tatsächlich. Nun kann ich mal die Kilometer ausrechnen. Die Reichweite des Twizy ist ja nicht allzu riesig. Es sind gut 28km. Es braucht demnach keine Aufladestation bis nach Hause. Sehr gut . Wohin schickt mich mein Navi? Ah, Richtung Kerns. Nein, diese Strecke fahre ich auf dem Rückweg. Das Navi ist oft schon gut. Aber noch besser ist, wenn die Karte im Kopf ist. Ich fahre Richtung Stansstad. Dort will ich dann dem Alpnachersee entlang fahren. Weiter geht es dann Richtung Sarnen, aber nicht auf der Schnellstrasse, sondern auf der Hauptstrasse. Das ist doch viel schöner und gemütlicher. In Giswil geht es dann auf die Panoramastrasse in Richtung Glaubenbielen. Herrlich, diese Kurven mit dem Töff zu fahren. Fast kein Verkehr, keiner stresst (bis auf einen AG-Töfffahrer, der unbedingt in einer unübersichtlichen Rechtskurve sowohl mich als auch noch ein Auto überholen muss: Idiot ). Auf dem Pass wird noch schnell ein Erinnerungsfoto geschossen.

kurz nach der Passhöhe Glaubenbielen

Nun führt die die Fahrt über Sörenberg in die Biosphäre Entlebuch. Bei Schüpfheim treffe ich auf die Hauptstrasse, die ich vor vielen Jahren (rund 35 Jahren) sehr häufig befahren habe. Mit einer 125er fuhr ich damals von zuhause nach Matran ins Internat. Was waren das noch für Zeiten . Wind und Wetter machten nichts aus. Ja ja. Aber zurück auf die Hauptstrasse. Eingangs Entlebuch meldet das Navi: „Nach 100 Metern bitte rechts abbiegen“. Hätte ich auch gewusst. Zwei Biker folgen mir bei dieser Abzweigung. Die lasse ich dann bei Gelegenheit vor. Sie sind sicher schneller als ich. Doch nichts wird daraus. Wie auch ich fahren sie wahrscheinlich lieber jemandem hinterher. Man sieht dann nämlich an den Bremsleuchten besser, was hinter der nächsten Kurve lauert. Zwei, drei Autos überhole ich dann doch noch. Die fahren ja auch sehr, seeehr gemütlich. Ich halte nicht auf der Passhöhe an. Es zieht, und die Sonne versteckt sich immer wieder hinter Wolken. Also, nächster Stop beim Restaurant Langis.

kurz nach der Passhöhe Glaubenberg
Fitness im Teller – nicht im Kraftraum

Nach diesem guten Essen und einem Espresso geht es wieder zurück Richtung zuhause. In Beckenried mache ich dann wieder Halt bei einem Kaffee, um mir die Zeit bis zur Überfahrt zu vertreiben. Bis kurz vor dem Start scheint es, dass die Fähre nur für zwei Motorräder fahren würde. Doch kommen dann noch zwei Autos und einige Fussgänger dazu.

Blick von der Fähre Richtung Talkessel von Schwyz

Jetzt ist nur noch die Fahrt von Gersau auf die schöne Sonnenterrasse Illgau zurückzulegen. Eine gemütliche Rundfahrt ist vorbei.

zurückgelegte Strecke: 208km
Ausflugsdauer: rund 7 Stunden